
Im Cannabis konnten über 200 Terpene nachgewiesen werden, u.a. Limonen, Myrcen, Pinen, Eucalyptol, Alpha-Terpineol, Caryphyllen. Von ihnen stammt auch der typische Cannabis Geruch, Aroma und Geschmack.
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Was sind Terpene
Terpene sind eine große Gruppe chemischer Verbindungen, die als sekundäre Inhaltsstoffe in Organismen vorkommen. Der Name stammt von Baumharz Terpentin das neben Harzsäuren auch Kohlenwasserstoffe enthält [1]. Ursprünglich wurden nur diese als Terpene bezeichnet; der Begriff wurde später erweitert und genauer spezifiziert.
Sie sind sind Hauptbestandteil der in Pflanzen produzierten ätherischen Öle.[2] Sie kommen vor allem im Pflanzenreich vor, vor allem in Nadelgewächsen, aber es gibt auch Insekten, die Terpene, wenn auch in geringerem Maße, produzieren.
Terpene sind die sekundären Inhaltsstoffe, die den organoleptischen Eigenschaften von Pflanzen zugrunde liegen. Sie sind für alles verantwortlich, was das Aroma, den Geschmack, die Textur, die Farbe und die Temperatur von Pflanzen ausmacht.
Neben der natürlichen Produktion können sie auch synthetisch gewonnen werden. Wenn Terpene chemisch modifiziert werden, zum Beispiel durch Oxidation oder Reorganisation des Hydrokarbonatskeletts, werden sie zu Terpenoiden, wie z.B. Vitamin A oder Retinol.
Welche Aufgabe haben sie
Zum einen ist es ihre Aufgabe, die Insekten so anzulocken, dass sie die Blüten bestäuben. Zum anderen können sie mit ihrem Aroma und Geschmack räuberischen Insekten abstoßen, schützen die Pflanze und agieren wie ein natürliches Insektizid. Wenn es zu einem Temperaturanstieg kommt, ob tagsüber oder nachts, beginnen die Pflanzen, mehr Terpene zu synthetisieren. Das Ziel ist, der Pflanze zu helfen, der Temperatur zu widerstehen und Austrocknung zu erleiden.
Terpene im Hanf
Der charakteristische Geruch und Geschmack von Cannabis ist auf die Terpene zurückzuführen, die in der Cannabispflanze vorhanden sind. Im Cannabis konnten über 200 ätherische Öle nachgewiesen werden, die in Blättern und Blüten zu finden sind.
Cannabispflanzen geben in der ersten Stunden des Morgens mehr Geruch ab, die Temperatur steigt und mehr Terpene werden synthetisiert oder verdampft. Aus diesem Grund ist es ratsam, die reifen Pflanzen während dieser ersten Stunden zu ernten, um die maximale Produktion an ätherischem Öl zu erreichen.
Häufig vorkommende Terpene sind Limonen, Myrcen, Pinen, Eucalyptol, Alpha-Terpineol, Caryphyllen, Linalol, Cineol, Y-Terpinen, ß-Karyophyllen, Karyophyllenoxid, Nerolidol und Phytol.
Diese ätherischen Öle und reinen Terpene haben therapeutische Eigenschaften und sind die pharmakologische Grundlage der Aromatherapie. Sie können auch als Aromastoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet werden, da es sich dabei um ungiftige Verbindungen handelt. Auch die bei Kanaturia abgebotenen CBD E Liquids beinhalten als Aromen Terpene der Cannabispflanze.
Vorkommen, Wirkung und Verwendung
Die therapeutischen Eigenschaften hängen von den jeweiligen Terpene ab. Folgende Terpene zählen zu den Wichtigsten in der Cannabispflanze:
Cineol
Eukalyptus, Teebaum, Lorbeer, Basilikum und Salbei
antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmend
β-Caryophyllen
Gewürznelken, Rosmarin und Hopfen, Schwarzer Pfeffer, Nelenöl
Aroma: Bier
entzündungshemmende, schmerzlindernd, Magenschonend, Arthritis, Geschwüren
Terpinene
Zitrusfrüchte, Kräuter
antioxidativ
Nerolidol
Orangenblüten, Ingwer und Jasmin
Aroma: Blumig, frisch
Angstlösend, aufmunternd, entspannend. Verwendung bei Perfumen.
α und β Pinen
Kiefern, Salbei oder Eucalyptus
entzündungshemmend, antibakterielle und antibiotische, wirkt einigen Effekten vom THC entgegen
Limonen
Zitrusfrüchte
Aroma: zitrus, sauer
angstlösend und antidepressiv, antibakteriell, Magen-Darm Beschwerden. Wird auch als Geschmacksaroma in der Lebensmittelindustrie oder Parfümherstellung verwendet
Myrcen
Hopfen oder Thymian
Aroma: harzig, krautig, leicht metallisch
entzündungshemmend, schmerzlindernd, muskelentspannend, Schlafmittel. Ist das am häufigsten vorkommende Terpen in der Hanfpflanze
Linalool
Lavendel, Minze, Lorbeer, Zimt, Birke, einige Zitrusarten
Angstlösend, entspannend. Es wird seine tausenden Jahren als Beruhigungsmittel verwendet.
Autor: Peter Görbing
Quellen:
[1] A. Kekulé (1863) Lehrbuch der organischen Chemie. Verlag von Ferdinand Enke, Erlangen.
[2] Peter Nuhn: Naturstoffchemie: Mikrobielle, pflanzliche und tierische Naturstoffe, 4., neu bearb. Auflage, Hirzel S. Verlag, Stuttgart, ISBN 3-7776-1363-0.
[3] Wikipedia, Terpene
[4] Sensi Seeds, Medizinische Eigenschaften von Terpenen und Terpenoiden